Herr Günter A. Buchwald, einer der bedeutendsten Stummfilmkomponisten Deutschlands, hat kürzlich das Schloss des Herrn Grafen besucht, und ihm in einer dekadenten Soirée einen Einblick in seine Musik gegeben. Am Ende dieser grandiosen Show hat der deutsche Aristokrat nicht die Gelegenheit ausgelassen, mit seinem Landsmann über dessen faszinierende Arbeit zu plaudern.
1) Wie erklären Sie Ihre besondere Beziehung zum Stummfilm, auch im Anbetracht dessen, dass Sie im Alter von 29 Jahren damit begannen, Musik für Stummfilme zu komponieren?
Wahrscheinlich damit:
Ich lernte Musik durch das Hören. (z.B. kannte ich Mendelssohn e-moll Violinkonzert bevor ich es studierte.
Es gab in den 50er Jahren nur einen Sender, den wir hörten, den Südwestfunk. Dieser strahlte alle Arten von Musik aus. Samstag morgens Schlager von Conny Froboess u.a. Ich sang Lieder von Georges Brassens und Edith Piaf bevor ich auch nur eine Idee von „Französische Sprache“ hatte. Der Sonntag Mittag brachte Konzerte, Opern, dann Operetten, dann Jazz...allerdings wurde bei Bebop abgeschaltet. Ebenso hörten wir das Sonntag Nachmittag Märchen
Meine älteren Schwestern spielten Flöte und Klavier. Also spielte ich Klavier lange bevor ich Unterricht hatte.
Meine erste Komposition war die Vertonung des Schrittes eines gehbehinderten Mannes, den ich auf unserer Strasse beobachtet hatte.
Ich habe wohl ein gutes Personen-Augengedächtnis. Ich erkenne Menschen nach 30 Jahren wieder.
Ich erinnere mich, dass ich im Alter von 4 oder 5 Jahren in einem Kasten, der eine Lampe hatte, und in den man einen Streifen legte, Bilder sehen konnte. Drehte man an der Kurbel flog Hans Albers (wie ich heute weiss) als Münchhausen auf einer Kugel durch den Raum.
Eine meiner Tanten war Berufsfotografin. Ich besass eine Agfa-Box, mit der ich mit 6 Jahren begann, (gute) Bilder zu knipsen.
Ich improvisiere Musik in allen Stilen und spielte als Geiger von irischer und ungarischer Volksmusik über Jazz alle „klassischen“ Musikgattungen von Mittelalter bis Ligeti....und liebe alle Musik, solange sie „gut“ ist .
2) Können Sie kurz den Prozeß erläutern, wie eine neue Stummfilmkomposition zustande kommt, und was ist dabei für einen Komponisten das Schönste und vielleicht auch das Schwierigste?
Kompositionen sind meist Aufträge von Filmarchiven, Fernsehanstalten, oder Kulturinstituten, mit Bedingungen z.b. so und so viele Musiker, live aufführbar.
Das Schönste: es redet kein anderer drein. Für einen Tonfilm strich mir ein Regisseur soviel Anteile an der Melodie, dass ich meine Musik nicht wiedererkannte !
Das Schwierigste: nun bin ich aber selbstverantwortlich. Musik kann einerseits dem Bild helfen, es andererseits auch zerstören. Musik und Bild ist wie eine gute Ehe: das Verhältnis zwischen beiden Ebenen muss fliessend sein in der Nähe und in der Ferne. Sind beide stets zu nah, werden bei zu gegenseitigen Sklaven. Sind sie stets zu weit auseinander, geht die Liebe verloren. Sie werden sich zerstören. Meine Metapher für das Vertonen lautet: Die Musik darf nicht lauter sein als das Bild.
3) Für welchen Stummfilm gestaltete sich die Komposition für Sie am schwierigsten? Mit welchem Stummfilmscore sind Sie am meisten zufrieden, und warum?
La Vocation d´André Carel (CH, 1925) gestaltete sich äusserst schwierig aus vielen Gründen: (so geschieht es oft:
In der Nacht, in der ich zu komponieren anfing wurde meine jüngste Tochter Emily geboren !
Die Videokopie kam verspätet. Es blieben nur noch 6 Wochen Zeit für das Abliefern der fertigen Partitur, und dies für 84 Minuten Orchestermusik.
Der Film möchte alles sein: Dokumentarfilm, Komödie, Tragödie, Impressionismus, Expressionismus, Literatur, international, engagiert. Worauf den Fokus legen? Und wenn alles unter einen Hut gebracht werden soll, wie integriert man dies in der Musik ?
Der Film hat, bei alles Ästhetik , formale Schwächen. Das Timing ist unterschiedlich gut gelungen, ebenso die Montage, der Schnitt.
last, but not least: meine Komposition ging von der Bildfrequenz der Videoabtastung aus. Bei der Musikeinspielung musste aber alles ca. 10% schneller gespielt werden. Einige Passagen waren dadurch unspielbar !!
DAS MÄDCHEN SUMIKO („naniga kanojo o sosaseta ka“), damit bin ich sehr zufrieden. Ich schrieb die Musik ebenfalls innerhalb von 6 Wochen; nachts, denn mittags und abends hatte ich schon einen Vertrag für zwei Vorstellungen in einer Zirkusband. Ich schrieb wie in Trance, solange improvisierend zum Film, bis es mir gefiel; und: ich legte all mein Wissen über das Begleiten von Stummfilmen hinein.
4) Gibt es Unterschiede bei der Komposition für Stummfilme aus dem Fernen Osten und der westlichen Welt, oder kommt es auf das jeweilige Genre des Films an?
Japanische Stummfilme sind ungewöhnlich international in ihrem Stil, ihrer Symbolik, auf der Höhe der Zeit, denn die japanischen Regisseure kannten, was weltweit auf dem Markt war. Einige von ihnen hatten in Paris oder Berlin gelebt !
Da, wo sie „typisch japanisch“ sind wirken sie modern in dem Sinne, dass „zeitlos“ erscheinen. Man beachte, dass manche japanische Kaiservilla (in der Nähe von Kyoto) aus dem 16. Jahrhundert Vorbild für das BAUHAUS im 20. Jahrhundert wurde.
Rhythmisch sind sie lebhaft, melodisch lässt sich manche „Debussy´sche Harmonik“ verwenden. Aber da berühren sich eben die Welten. KURUTTA IPEIJI, ein Meisterwerk des Surrealistischen Films von Kinugasa, kann mit modernsten Klängen leben, aufleben, verstanden werden.
5) Als Experte für den japanischen Stummfilm und jetzt speziell zu Shigeyoshi Suzuki’s “Nani Ga Kanojo O So Saseta Ka”, zu dem Sie die Musik beigetragen haben, und der dieses Jahr auf DVD erscheinen soll: Bedeutete es für Sie als Komponisten ein Handicap, dass der Film nur unvollständig erhalten ist, vor allem in Bezug auf den Rhythmus des Films und seine Höhepunkte?.
So kurios es klingen mag:
Es war eine grosse Herausforderung, die fehlenden Teile, erzählt durch Zwischentitel, programmmusikalisch in aller Kürze anzudeuten.
Das Fehlen des Bildes zu Anfang und am Schluss gibt aber der Musik eine grosse Chance, quasi als Ouvertüre und Finale zu agieren, so dass die Unvollständigkeit des Bildes von mir nie als Mangel empfunden wurde. Auf den Rhythmus des Filmes hat das Fehlen keinen Einfluss, ausser – vielleicht – dass es die Erzählung strafft.
6) Wie beurteilen Sie die Bedeutung des Stummfilms in der heutigen Zeit, auch hinsichtlich öffentlicher Aufführungen. Können Sie einzelne Stummfilmsfestivals empfehlen?
An den Stummfilmen können alle Regisseure und, die die es werden wollen, nur lernen: eine Geschichte in Bildern erzählen, den Dialog auf das wesentliche beschränken. F.W. Murnau kommt in seinem Film „Der Letzte Mann“ mit einem (!) Zwischentitel aus !
Film als Ereignis, Ort der Begegnung und des Gesprächs, des Neuentdeckens eines Filmes, weil er beim zweiten oder dritten Aufführen, mit einer anderen Musik zumal, völlig neue Sichtweisen eröffnen kann.
Musik – live gespielt – gibt dem Film einen Hauch von realem Atem. Das ist keine Konserve, eingelegt Ware. Der Raum resoniert ( Resonanz, dann Räsonanz), regt an, humanisiert.
FESTIVALS:
BONNER SOMMERKINO (immer im August, open air) mit, in der Regel, immer den besten zugänglichen Kopien, sorgfältig gewählter Filmgeschwindigkeit, beste Stimmung unter den meist 1000 Zuschauern, 20 Filme an 10 Sommer- abenden. Wird ebenso, mit kleinerem Programm, gespielt im FILMPODIUM ZÜRICH (Mitte August), und im
FILMMUSEUM MÜNCHEN (Ende August/Anfang September
GIORNATE DEL CINEMA MUTO. Pordenone/Italien (immer zweite Oktoberwoche) Hunderte von Filmen in einer Woche mit unterschiedlichen Schwerpunkten, aber immer mit D.W.Griffith. Ort der Begegnung mit Zeitzeugen, Filmwissenschaftlern, Musikern, und einem wissenschaftlichen Collegium Pordenese
CINEMA RITROVATO, Bologna/Italien (Anfang Juli), meist ein Schwerpunkt mit Charles Chaplin
SLAPSTICK SILENT, Bristol, UK. Engagierte Filmclub, lebendiger Conference (Paul Merton), Zeitzeugen der Comedy, Calston Hall, da traten schon The Beatles, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, The Who und andere auf.
RETROSPEKTIVE BERLIN FILMFESTSPIELE, (im Februar), nicht jährlich, aber dann Themen bezogen (z.B. LUBITSCH, MURNAU, LANG, CITY GIRLS, KOMIKER, HAL ROACH,
BRITISH SILENT, Nottingham (April) Dokumentarfilme, englische Filme im europäischen Verbund, Spielfilme, alles wissenschaftlich, aber auch unterhaltsam präsentiert, sehr familiär, abends dann im ältesten Pub des ganzen Königreiches „OLD JERUSALEM“.
KYOTO FILMFESTIVAL, (Oktober, alle zwei Jahre), Internationales Filmfestival mit einem Retrospektivenanteil mit japanischen Stummfilmen und anderen.
TOKYO, National Film Archive, Reihen mit Schwerpunkten Stummfilmen, unregelmässig.
SAN FRANCISCO, NEW YORK, SODANKYLÄ(Suomi)...
BORDEAUX, CENTRE JEAN VIGO (Mai, jährlich) Das Festival, das eher von der Musik ausgeht: unterschiedlichste musikalische Formationen ( wir spielten im Trio (SILENT MOVIE MUSIC COMPANY) in einer Kirche zu LULU, anderntags spielte ein Hiphop Band in einem U-Boot Hangar zu ASPHALT (?), eine Sinfonieorchester begleitete Chaplin mit dessen Orginalmusik...
Jetzt halte ich inne. Es gibt erfreulicherweise inzwischen eine ganze Reihe von FILM KONZERTEN, Improvisationsgelegenheiten, Kompositionsaufträge...
Im übrigen spiele ich jetzt in der 30. Saison in Freiburg i. Br. wo einmal im Monat zwei Wochenendvorstellungen dem Stummfilm gewidmet sind.
Freiburg 2.7.2007
Günter A. Buchwald
© Herr Graf Ferdinand Von Galitzien, 2007
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Herr Günter A. Buchwald, one of the most important and remarkable silent film composers in Germany, recently visited this Herr Graf’s Schloss in order to play his beautiful music at a decadent soirée; at the end of the superb show this German aristocrat talked with his countryman about his fascinating work.
1. How did your musical interest begin, a talent that lead you to composing for silents at the early age of 29?
By hearing; for example I knew Mendelssohn violin concert before I started studying.
There was only one radio station in the 1950's; the South-West Station. There they had each kind of music, hits; for example Conny Froboess etc.
I sang songs by Georges Brassens and Edith Piaf before I even had an idea of the French language. On Sundays there were Operas, Concerts and Jazz. Yet we switched off when there was Bebop. Also we heard the Sunday Afternoon Fairy Tale.
My older sister played flute and piano. So I played the piano long before I took lessons.
My first composition was music/setting that demonstrated the steps of a hampered man whom I saw on the streets. I guess I have a good memory for faces. I recognize people after 30 years.
I remember when I was 4 or 5 I had a box. Within there was a lamp, and on a stripe there were pictures. When I activated the winder one was able to see Hans Albers flying through the room (He means Albers in the film MÜNCHHAUSEN).
One of my aunts was a professional photographer. I had an AGFA camera, and I started to shot photos when I was about 6 years old.
I improvise music of all styles, and I played Irish and Hungarian folk music on the violin, also Jazz and all classic kinds of music, from Middle Age style to Ligeti. I love music as long it is a "good" one.
2. Which is the process of composing a music score for a silent film and what’s the most remarkable or complicated subject about this for a classical music composer?
Often compositions are assignments by film archives, TV stations, or cultural institutes. Often there are conditions, for example: the number of bandsman, or whether it's possible to play the music "live".
The nicest thing is, when nobody else talks about how I have to do it. Once for a talkie there was a director who cancelled that much of my music that I hardly recognized my own composition!.
The most difficult thing, well, I am responsible for the music. Music can help the image; on the other side it can destroy it. Music and image is kind of a good marriage: the proportion between on both levels must be fluent, as for the nearness, and as for the distance: if they are too close, both become each others slaves, and if they are too far away, love goes lost. They'd destroy each other. My metaphor for composing on images is: Music mustn't be "louder" than the image.
3. Which was the most complicated or satisfactory, for any reason, silent music score that you’ve composed?.
It was difficult for many reasons to compose music for “La Vocation d´André Carel”: The night I started composing, my youngest daughter Emily was born!
The video copy came not in time, and there were just 6 weeks left for composing an 84 minutes orchestra score.
This film wants to be everything: documentary, comedy, tragedy, impressionism, expressionism, literature, international and deeply committed. So the question was on what to put the focus. And how to fill this to a music score?.
No doubt, this film is aesthetic, but there's also a structural weakness. The timing does not always fit well, also the montage and editing.
So last but not least my score proceeded only from the rate/frequency of the frame (frame rate) of the video copy. So when the score became recorded in the studio it has to be played about 10% faster. So some parts of the score became unplayable!!.
I'm very content with “Das “Mädchen Sumiko” ("Naniga Ga kanojo O So Saseta Ka"). I also wrote the score within 6 weeks; at night, since daytime and in the evening I had engagements for a circus band. I composed like being in trance, I improvised until I liked it, and: I put all my knowledge about accompanying silent films into this project.
4. Is there any difference in composing music scores for West or East silent films or it depends basically of film genres?.
The style of Japanese silents is quite international, also their symbolism, they were on top of their time, since the Japanese directors knew what was shown on the international market. Some of them have lived in Paris or Berlin!
In the scenes where they seem "typically Japanese" they appeal very modern in the way that they are "timeless". Note, that some Japanese Emperor's mansions (near Kyoto) from the 16th century became a pattern for (the German architecture style) “Bauhaus” of the 20th Century.
Their rhythm is very alive, and melodically one can use harmonics like by Debussy. Well, here worlds touch deeply. ”Kurutta Ipeiji”, a masterwork of Surrealism by Kinugasa can "live" with very modern sounds, and it can be still understood these days.
5. As an expert in Japanese silent films and in the case of Shigeyoshi Suzuki’s “Nani Ga Kanojo O So Saseta Ka”, film that will be released on DVD this same year and of which you composed the music, the fact that it is an incomplete film, might it be this a handicap for a composer, that is to say, in order to maintain the rhythm or climax in the music score?.
It might sound strange, but it was a big challenge to me to drive at the missing parts in shortness of time - the missing parts had been compensated by title cards. The missing parts at the beginning and at the end give the music a chance to work as a kind of an intro. To me the incompleteness of the image never had a feeling of mangle/absence/defect. The missing scenes do not have a bearing on the rhythm of the film, yet perhaps it tightens the story.
6) What is the situation of silent films shows nowadays and any special recommendation about silent film festivals?.
Directors and future directors could learn from silent films how to tell a story in pictures, and to limit dialogue to the basics. Note that Murnau in “Der Letzte Mann” used just 1 inter title!.
Silent Film screenings today as an event, as a meeting place and for to talk about. One can experience a silent film anew with a second or third screening when there are different scores, since each music invites for different perception.
Live music and silent film gives the film kind of a real breath. It's no conserve, no inlaid ware. The screening place gives you a resonance, it is stimulant and humanizing.
FESTIVALS:
BONNER SOMMERKINO ( Bonn Silent Film Festival ) in August, open air. Often with the latest restoration projects. Films in fine condition, correct speed. Almost 1000 visitors a day, about 20 movies on about 10 evenings. Same programme they show in the FILMMUSEUM MÜNCHEN (Munich Film Museum ) in September.
GIORNATE DEL CINEMA MUTO: Pordenone, Italy, 2nd October week, Hundreds of movies in one week with different focus, yet always with Griffith. Lots of film historians, musicians and the Collegium Pordenese.
CINEMA RITROVATO, Bologna/Italy in July, focused on Chaplin.
SLAPSTICK SILENT, Bristol, UK; good host (Paul Merton), Filmclub. Carlston Hall in where the Beatles played, also Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, The Who and others.
RETROSPEKTIVE BERLIN FILMFESTSPIELE (Berlin Film Festival ) Retrospectives on different stuff like , Murnau, Lang, “City Girl”, Komiker, Hal Roach.
BRITISH SILENT, Nottingham (April) documentaries, English movies, feature films, quite scientific presentation but entertaining. Informal. And in the evening a meeting in the old pub “Old Jerusalem”.
KYOTO FILMFESTIVAL; every two years in October. International Filmfest with Retrospectives on Japanese silents and others.
TOKYO, National Film Archive; Unsteady (not every year), Different focussed on Silent Film.
SAN FRANCISCO, NEW YORK, SODANKYLÄ(Suomi)...
BORDEAUX, CENTRE JEAN VIGO; May, annual. This festival has focus on music. Different musical formation. Once we played in a Trio (SILENT MOVIE MUSIC COMPANY) in a church for LULU ( Pabst's "Die Büchse Der Pandora), next day a Hip Hop Band played music for ASPHALT, and a symphonic orchestra played Chaplin's original score.
Well, now I will end. There are a lot of interesting festivals and composing jobs and last but not least for 30 years now I accompany a silent film in a Freiburg cinema each month.
Freiburg 2.7.2007
Günter A. Buchwald
© Herr Graf Ferdinand Von Galitzien, 2007